ETFE-FOLIENKISSENDACH

Aufgrund der besonderen Eigenschaften der ETFE-Folie wird diese häufig in der Architektur in Form von Luftkissendächern – auch Pneudächer genannt – angewandt.

Aufbau und Bestandteile eines Luftkissendachs

ETFE-Folienkissen bestehen aus zwei oder mehreren Folienlagen, die am Rand miteinander verschweißt werden. Der Rand erhält einen sog. Keder, d.h. eine in einer engen Tasche eingefasste Kunststoffschnur. Die Verbindung zu einer Tragkonstruktion (wie beispielsweise Leimholzbinder oder Stahlbau) erfolgt über ein mehrteiliges Rahmenprofil. Der Keder wird in eine Nut eines extrudierten Profils eingeschoben, welches dann in ein auf der Tragkonstruktion befestigtes Basisprofil eingehakt oder direkt mit der Tragkonstruktion verbunden wird. Je nach Profilsystem sorgt ein Deckelprofil oder Halteschrauben für die permanente, kraftschlüssige Verbindung zwischen ETFE-Folienkissen und Tragkonstruktion. Am Kissenrand ist ein Lufteinlassstutzen in das Kissen eingelassen, an dem ein flexibler Schlauch angeschlossen ist. Über ein Rohrleitungssystem werden die Folienkissen von einer Gebläsestation mit der notwendigen Stützluft (mindestens 250 Pa Kissendruck) versorgt.

Die Gebläsestation ist im Regelfall mit einem Haupt- und einem Reservegebläse ausgestattet, eine Steuerung sorgt dafür, dass der Kissendruck im Rahmen der eingestellten Grenzen konstant gehalten wird und dass bei einem Ausfall des Gebläses das andere die Versorgung der Kissen mit Stützluft übernimmt. Grundsätzlich konzipiert Temme // Obermeier alle Luftkissendächer so, dass auch ohne Stützluftversorgung eine standsichere Konstruktion gewährleistet ist. Durch einen in die Gebläsestation integrierten Lufttrockner wird Kondensatbildung im ETFE-Folienkissen verhindert. ETFE Folienkissendächer geben eine besonders architektonisch reizvolle Ansicht (schwebendes Dach).